Es wurde ein Programm entwickelt, welches matrixfreie Integration von Flächendetektordaten mit anschließender Indizierung implementiert. gzwilling ist ein Programm, welches Bildplatten Daten analysiert und die Möglichkeit bietet, matrixfrei Beugungsdaten zu integrieren. Hierbei ist es weder nötig, Kenntnis über die Metrik eines Kristalls zu haben, noch muss eine vorgefertigte Integrationsfigur festgelegt werden.
Es werden im Moment folgende Detektoren unterstützt:
Kernstück des Programms ist eine pixelweise Untergrundbestimmung, welche es ermöglicht, signifikante Intensität von Untergrund und diffuser Strahlung zu trennen.
Bei der matrixfreien Integration werden erst alle Platten integriert und Beugungsobjekte mit Intensitäten, Integrationsfigur und Position abgespeichert. In einem zweiten Schritt erfolgt die Interpretation dieser Objekte. Hierbei wird versucht, eine Metrik zu finden und die Objekte zu indizieren. Ist eine Orientierungsmatrix gefunden, so können Korrekturen gemacht werden und eine <fileroot>.hkl Datei gespeichert werden.
Im Prinzip ist es beim Interpretations-Schritt auch möglich, mehrere Individuen zu definieren und auf diese Weise Komposit-Kristalle und verzwillingte Kristalle zu bewerten. Diese werden in eine Shelxl-hklf5-Datei geschrieben.
h k l I sigma_I ind_nr dir_cos
wobei die Individumsnummer negativ ist, solange zu diesem Beugungsobjekt noch weitere folgen. Ist ein Objekt nur vom erstenIndividuum indizierbar, so wird es zusätzlich in die Datei <fileroot>.hkl geschrieben.
Das Programm wir mit gzwilling <fileroot> gestartet, wobei fileroot der Dateiname der Bilddateien ohne Filenummer und Erweiterung ist.